Rettungsstation feiert Jubiläum: Ein Herz für Eichhörnchen
Eichhörnchen Notruf e.V. | |
Christine Saretz | |
Telefon: | 03 32 03/2 14 55 |
Website: | www.eichhoernchen-notruf.com |
Zurück in die Natur
Stand: Oktober 2021
Was bei Hund und Katz einiges an Übung braucht, kann ausgerechnet das Eichhörnchen ganz von selbst!
„Wenn sich die kleinen Tiere in Gefahr sehen, laufen sie uns Menschen einfach hinterher“, hat Christine Saretz beobachtet. „Die sind dann meist zwischen sechs und acht Wochen alt. Sie wollen damit signalisieren, dass sie Schutz brauchen. Oftmals ist in diesen
Fällen die Mutter verunglückt oder kümmert sich aus anderen Gründen nicht um ihren Nachwuchs!“, so die Erklärung.
1 500 betreute Tiere
Die hauptberufliche Arzthelferin und ihr Ehemann Wolfram Saretz, der IT-Techniker ist, sind Kleinmachnows Eichhörnchen-Retter. Dazu unterhalten sie im Garten ein liebevoll montiertes Gehege, wo verletzte und schutzbedürftige Tiere aufgepäppelt werden.
„Ziel ist es, ihnen wieder ein normales Leben in der Natur zu ermöglichen“, erklärt das Ehepaar.
Die Kleinmachnower können mit ihrer Rettungsstation für Eichhörnchen im Rahmen eines bundesweiten Verbunds mittlerweile das runde 20. Jubiläum feiern. In dieser Zeit haben sie, so ihre Hochrechnung, rekordverdächtige 1 500 Tiere betreut. „Wir sehen dies als einen Beitrag zum Naturschutz. Eichhörnchen verbreiten durch ihr Verhalten Samen von Bäumen. Sie tragen damit viel dazu bei, dass hier neue Sauerstoffspender wachsen. Leider werden gerade in Kleinmachnow durch die massive Bautätigkeit viele Bäume gefällt, sodass den Tieren bei
uns immer mehr Lebensraum
weggenommen wird. Wer ein Eichhörnchen findet, sollte es zu uns bringen, denn selbst hat man kaum eine Chance,
es aufzuziehen“, so Christine
Saretz. Das Ehepaar aus Lankwitz hatte 1999 sein Traumhaus in Kleinmachnow gefunden. Christine Saretz war es wichtig, sich in der neuen Heimat zu organisieren. So leitete sie den damaligen „Kultur- und Kunstverein“.
Wildtiere ohne Stimme?
Allerdings lagen ihr Tiere schon immer am Herzen. „Ich habe ein Pferd, eine Katze und Kaninchen. Neben der Eichhörnchen-Station kümmern wir uns je nach Bedarf schon mal um Igel oder andere
Tiere“, erklärt sie weiter.
„Als wir um die Jahrtausendwende damit anfingen, war es ein großes Problem, Tierärzte zu finden, die sich dafür interessierten. Leider gilt noch immer: ‚Wildtiere haben keine Stimme.‘ Viele Ärzte sehen wenig Sinn in deren Behandlung“, schildert sie das Problem.
Dabei ärgert sie sich über manche Kleinmachnower: „Immer wieder ertrinken Tiere, weil Regentonnen nicht abgedeckt werden.“ Über Futterspenden hingegen würden sie sich freuen: „Wer zu viele Walnüsse hat, kann sie gerne bei uns abgeben.“